Der Rosenroman für Franz I.

Die Natur bittet Genius um die Beichte, f. 160r


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In einer kirchenähnlichen Szenerie kniet die Natur vor einem Priester namens Genius, bereit zur Beichte. Bevor sie beginnt, warnt Genius alle vor den vermeintlichen Lastern der Frauen und drückt eine negative und stereotype Sicht auf sie aus.
Insgesamt handelt der Text vom Misstrauen gegenüber Frauen und von der Vorstellung, dass es schwerwiegende Folgen haben kann, ihnen zu vertrauen. Diese Gedanken werden jedoch in einem theatralischen Rahmen dargestellt, was der Erzählung eine faszinierende Note verleiht.
 

wenn es etwas gibt, 
was Euch so sehr bedrückt, 
daß Ihr darüber Reue empfindet, 
oder was Euch nur zu sagen gefiele, 
welcher Gegenstand es auch sei, 
sei er freudvoll oder leidvoll, 
so könnt Ihr mir alles wohl 
Eurem Willen gemäß in aller Muße beichten; 
und ganz nach Eurem Wunsch? , 
sagt GENIUS, ?will ich allen Rat,
 
 den ich kann, daran verwenden; 
und Eure Angelegenheit werde ich wohl verschweigen, 
falls es eine Sache ist, die man verschweigen muß. 
Und wenn Ihr Absolution braucht, 
so darf ich Euch diese nicht verweigern, 
doch laßt von Eurem Weinen ab. 
- Gewiß? , sagt sie, ?wenn ich weine, 
lieber GENIUS, so ist das kein Wunder. 
- Herrin, trotzdem rate ich Euch,

Nature demande à Genyus d'entendre sa confession, f. 160r

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Die Natur bittet Genius um die Beichte, f. 160r

In einer kirchenähnlichen Szenerie kniet die Natur vor einem Priester namens Genius, bereit zur Beichte. Bevor sie beginnt, warnt Genius alle vor den vermeintlichen Lastern der Frauen und drückt eine negative und stereotype Sicht auf sie aus.
Insgesamt handelt der Text vom Misstrauen gegenüber Frauen und von der Vorstellung, dass es schwerwiegende Folgen haben kann, ihnen zu vertrauen. Diese Gedanken werden jedoch in einem theatralischen Rahmen dargestellt, was der Erzählung eine faszinierende Note verleiht.
 

wenn es etwas gibt, 
was Euch so sehr bedrückt, 
daß Ihr darüber Reue empfindet, 
oder was Euch nur zu sagen gefiele, 
welcher Gegenstand es auch sei, 
sei er freudvoll oder leidvoll, 
so könnt Ihr mir alles wohl 
Eurem Willen gemäß in aller Muße beichten; 
und ganz nach Eurem Wunsch? , 
sagt GENIUS, ?will ich allen Rat,
 
 den ich kann, daran verwenden; 
und Eure Angelegenheit werde ich wohl verschweigen, 
falls es eine Sache ist, die man verschweigen muß. 
Und wenn Ihr Absolution braucht, 
so darf ich Euch diese nicht verweigern, 
doch laßt von Eurem Weinen ab. 
- Gewiß? , sagt sie, ?wenn ich weine, 
lieber GENIUS, so ist das kein Wunder. 
- Herrin, trotzdem rate ich Euch,

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