Der Rosenroman für Franz I.

Zeuxis zeichnet die Jungfrauen, f. 159r


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In einem fensterlosen Raum, der dem Betrachter wie eine Buehne offensteht, sitzt der Maler auf einer Holzbank vor seiner Staffelei. Er malt die nackten Figuren von fuenf jungen Menschen, die sich anmutig zueinander wenden. Die Natur beschwert sich, dass die Kunst die natuerliche Schönheit ihrer Modelle beraubt und niemals die authentische Schönheit erreichen kann, die von der Natur selbst geschaffen wurde. Daraufhin beichtet die Natur ihrem Priester Genius und klagt darueber, dass nur die Menschen, die von ihr beguenstigt sind, gegen die von Gott etablierte universelle Ordnung rebellieren.
 

als ein törichter und anmaßender Mensch, 
hundertmal mehr abnutzte, 
als Ihr glauben wuerdet; 
denn ich hatte eine allzu große Anmaßung, 
als ich je meine Absicht daran wandte, 
ein so sehr hohes Werk zu vollenden, 
denn eher hätte mir das Herz brechen können, 
so edel und von so hohem Wert 
fand ich ihre große Schönheit, 
die ich so sehr schätze, 
als daß ich sie in meinem Denken erfaßt hätte, 
wieviel Muehe ich auch daran wandte, 
 wieviel Muehe ich auch daran wandte, 
und als daß ich auch nur ein Wort darueber zu verlauten wagte, 
wie sehr ich auch daran dächte. 
So bin ich des Denkens muede geworden; 
deshalb schweige ich jetzt, weil sie, 
wenn ich am meisten an sie gedacht habe, 
so schön ist, daß ich nicht mehr darueber weiß. 
Denn als Gott, der ueber alle Maßen Schöne, 
die Schönheit in die NATUR legte, 
da machte er aus ihr eine Quelle, 
die immer fließt und immer voll ist

Zeusis dessine les vierges, f. 159r

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Zeuxis zeichnet die Jungfrauen, f. 159r

In einem fensterlosen Raum, der dem Betrachter wie eine Buehne offensteht, sitzt der Maler auf einer Holzbank vor seiner Staffelei. Er malt die nackten Figuren von fuenf jungen Menschen, die sich anmutig zueinander wenden. Die Natur beschwert sich, dass die Kunst die natuerliche Schönheit ihrer Modelle beraubt und niemals die authentische Schönheit erreichen kann, die von der Natur selbst geschaffen wurde. Daraufhin beichtet die Natur ihrem Priester Genius und klagt darueber, dass nur die Menschen, die von ihr beguenstigt sind, gegen die von Gott etablierte universelle Ordnung rebellieren.
 

als ein törichter und anmaßender Mensch, 
hundertmal mehr abnutzte, 
als Ihr glauben wuerdet; 
denn ich hatte eine allzu große Anmaßung, 
als ich je meine Absicht daran wandte, 
ein so sehr hohes Werk zu vollenden, 
denn eher hätte mir das Herz brechen können, 
so edel und von so hohem Wert 
fand ich ihre große Schönheit, 
die ich so sehr schätze, 
als daß ich sie in meinem Denken erfaßt hätte, 
wieviel Muehe ich auch daran wandte, 
 wieviel Muehe ich auch daran wandte, 
und als daß ich auch nur ein Wort darueber zu verlauten wagte, 
wie sehr ich auch daran dächte. 
So bin ich des Denkens muede geworden; 
deshalb schweige ich jetzt, weil sie, 
wenn ich am meisten an sie gedacht habe, 
so schön ist, daß ich nicht mehr darueber weiß. 
Denn als Gott, der ueber alle Maßen Schöne, 
die Schönheit in die NATUR legte, 
da machte er aus ihr eine Quelle, 
die immer fließt und immer voll ist

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